Lexikon
Wissenswertes über Bleistifte. Von A wie Abschlusskappe bis Z wie Zollstock
Abschlusskappe
Als Abschlusskappe bezeichnet man eine farbige Kappe am Stiftende. Dazu wird das Stiftende ca. 2 mm tief in ein Tauchbad mit Farbe gehalten.
Bleistift
Die falsche Bezeichnung entstand, als man im Mittelalter das in England gefundene Graphit für Blei gehalten wurde. Die richtige Bezeichnung ist eigentlich "Graphitstift"
Bleistiftmine
Die Mine besteht aus einer Mischung von gemahlenem Graphit und Ton und zugesetzten Bindemitteln. Urspünglich bestand die Mine aus reinem Graphit, der aus Blöcken geschnitten wurde.
DIN EN 71-3
Die Norm DIN EN 71-3 regelt die chemische Sicherheit von Spielzeug, indem sie festlegt, wie viele bestimmte Elemente (z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber) aus einem Spielzeug „herausgelöst“ werden dürfen. Entscheidend ist nicht der Gesamtgehalt dieser Stoffe, sondern die tatsächlich migrierende Menge, die etwa bei Kontakt mit Speichel oder beim Verschlucken freigesetzt werden kann.
Die Norm legt verbindliche Grenzwerte für zahlreiche Elemente fest und unterteilt die Spielzeugmaterialien in verschiedene Kategorien (zum Beispiel feste oder flüssige Teile). So soll sichergestellt werden, dass Kinder beim üblichen Umgang mit dem Spielzeug keine gesundheitlichen Schäden erleiden. Hersteller und Importeure müssen diese Vorgaben einhalten, damit ihre Produkte das CE-Kennzeichen erhalten und in der EU verkauft werden dürfen.
Dutzend
Mengeneinheit, die auch heute noch in der Bleistiftindustrie gebräuchlich ist: 1 Dutzend = 12 Stück
Farbstiftmine
Die Mine besteht aus Farbpigmenten und aus fein gemahlenem Kaolin. Diese Minen werden nicht gebrannt, sondern in speziellen Öfen getrocknet. Zur Erzielung einer guten Gleitfähigkeit werden die Farbstiftminen in Öl getränkt.
Gleitfähigkeit
Gleitfähigkeit bei Bleistiftminen beschreibt, wie leicht sich die Mine beim Schreiben oder Zeichnen über das Papier bewegen lässt. Eine gute Gleitfähigkeit sorgt dafür, dass Striche mühelos gezogen werden können und die Mine kaum „kratzig“ wirkt.
Einflussfaktoren:
Zusammensetzung: Das Mischverhältnis von Graphit und Ton bestimmt maßgeblich die Härte oder Weichheit der Mine. Mehr Graphit führt zu weichen (B) Minen mit dunkleren Strichen, mehr Ton zu härteren (H) Minen mit präziseren, helleren Strichen.
Veredelung: Nach dem Brennen werden die Minen oft mit heißem Öl oder Wachs behandelt. Diese Veredelung verbessert die Gleitfähigkeit zusätzlich, weil die Oberfläche der Mine dadurch glatter wird und weniger Widerstand auf dem Papier entsteht.
Graphit
Graphit ist ein natürlich vorkommender, kristalliner Kohlenstoff und gehört zu den Mineralen der Nichtmetalle. Berühmte Funde stammen aus dem 16. Jahrhundert in Borrowdale (Cumberland). Der Name Graphit leitet sich vom griechischen Wort graphein ab, das schreiben bedeutet.
Die ursprüngliche englische Bezeichnung lautete plumbago und bedeutet in etwa bleiartig. Das trug vermutlich dazu bei, dass das Schreibgerät aus Graphit bis heute Bleistift genannt wird, obwohl es tatsächlich kein Blei enthält.
Gros
Mengeneinheit, die auch heute noch in der Bleistiftindustrie gebräuchlich ist:
1 Gros = 12 Dutzend = 144 Stück
Härtegrade
Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse von Graphit und Ton entstehen unterschiedliche Härtegrade. Je höher der Graphitanteil, desto weicher die Mine, je höher der Tonanteil, desto härter die Mine. Einfluss auf die endgültige Härte haben ebenfalls Brennhitze und Brenndauer. Das B steht für black = weich, das H steht für hard = hart und das F für fine = fein (mittlere Schreibstärke). Die Härtegrade reichen von 8B bis B (black) und H bis 8H (hard). Ein HB-Bleistift liegt genau in der Mitte und ist auch das gängiste Zeicheninstrument unter ihnen.
Hülse
Als Hülse bezeichnet man das Verbindungsteil zwischen Stift und Radiergummi. Es besteht meistens aus Metall. Die gebräuchlichsten Farben sind silber, gold und schwarz.
Hobeln
Der Hobel ist ein Werkzeug zum Bearbeiten von Holz. Die Oberfläche des Holzes wird bearbeitet, indem mit dem Hobeleisen Späne vom Material abgetragen werden. Aus den beiden zusammengepressten Holzbrettchen mit den dazwischen eingeleimten Minen werden die Rohstifte in der endgültigen Form (rund, dreiflächig oder sechseckig) herausgehobelt.
Holz
zur Fertigung von Blei- und Farbstiften wurde früher fast nur Zedernholz verwendet. Heute wird es immer noch für hochwertige Stifte verwendet. Es wird aber aucht Linden- oder Ahornholz, aber auch Kiefer verwendet.
Kaolin
Neben Farbpigmenten Grundstoff für die Herstellung von Farbstiftminen.
Kappe
So bezeichnet man den Aufsatz aus Metall am Stiftende. Bei Magnet-Stiften befindet sich der Magnet unter der Kappe, bei schwarzen Stiften ist es nur der metallene Aufsatz. Die Metallkappen gibt es in den Farben Silber, Gold, Kupfer, Blau und Grün.
Kleben
Kleben ist ein Fertigungsverfahren, bei dem Bauteile mithilfe eines Klebstoffs stoffschlüssig verbunden werden. In der industriellen Bleistiftherstellung werden hierzu zwei passgenau genutete Holzbrettchen (Nuthölzer) verwendet. Zunächst bringt man in die gefrästen Nuten Klebstoff ein, legt die Graphitminen ein und setzt das zweite, entsprechend genutete Holzbrettchen auf. Unter Druck wird der Holzblock verleimt, sodass nach dem Aushärten die Minen fest zwischen den Holzlagen sitzen. Anschließend wird dieser Block in einzelne Rohstifte zersägt und weiterbearbeitet (z. B. gefräst, geschliffen, lackiert).
Kopierstifte
Kopierstifte wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfunden und waren ursprünglich für das Kopieren von Dokumenten gedacht. Sie enthielten spezielle Farbstoffe, die sich beim Anfeuchten auf ein zweites Blatt übertragen ließen. Aufgrund ihrer wasserfesten Schreibspur galten sie lange Zeit als dokumentenecht und kamen vor der Erfindung des Kugelschreibers häufig bei wichtigen Schriftstücken zum Einsatz.
Lackieren
Als Lack bezeichnet man den Überzug von Gegenständen mit Lack, einem flüssigen oder pulverförmigen Beschichtungsstoff. Dieser wird durch chemische oder physikalische Vorgänge zu einem durchgehenden, festen Film. Der "Überzug" dient (auch bei Bleistiften) dem Schutz oder um einen bestimmten Farbeffekt zu erzielen.
Lackring
Ist ein zusätzlicher farbiger Akzent in Form eines feinen Farbrings als Abschluss der Tauchkappe.
Nut
Die Nut ist eine längliche Vertiefung oder Rille. Bei der Bleistiftherstellung werden vorgefertige Holzbrettchen mit Nuten versehen, die dem Durchmesser der Minen entsprechen.
Polieren
Polieren ist ein glättendes Bearbeitungsverfahren für verschiedenste Materialien.
Prägung
Bezeichnet ein Verfahren des Druckumformens, bei dem Zeichen in eine Oberfläche eingedrückt werden. Die geschieht mit speziellen Prägemaschinen. Blei- und Farbstifte können einen Aufdruck beispielsweise einen Firmennamen mittels Stempel und farbiger Folie auf dem Stift eingeprägt bekommen.
Preciosa® Kristalle
Ein aus geschliffenem Glas hergestellter Schmuckkristall aus dem Hause Preciosa® in Böhmen. Kristall-Bleistifte besitzen am hinteren Ende geschliffene Kristalle, diese sind in über 21 verschiedenen Kristall-Farben erhältlich.
Radiergummi
Radiergummis bestehen aus speziell hergestelltem Gummi, der zur Entfernung von Strichen mit Bleistift oder Tinte geeignet ist.
Tauchkappe
Als Tauchkappe bezeichnet man eine farbige Kappe am Stiftende. Dazu wird das Stiftende bis zu 2 cm tief in ein Tauchbad mit Farbe gehalten.
Ton
Ton ist ein natürliches Material, welches zusammen mit Graphit einen der Grundstoffe für die Herstellung von Bleistiftminen darstellt.
Verwendung von Bleistiften
Der Bleistift eignet sich nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Zeichnen von Bildern. Dabei besticht vor allem die Möglichkeit, sehr feine Linien zu erzeugen, was mit vergleichbaren Materialien wie Pastellkreide und Zeichenkohle nicht möglich ist. Besonders in den für die Romantik typischen Landschaftszeichnungen wurde der Bleistift aufgrund seines feinen Striches häufig eingesetzt. Des Weiteren gibt es Graphitkreide, die aus einer dicken Graphitmine mit einer Folie als Ummantelung besteht, die sich vor allem für das Skizzieren und Einfärben großer Flächen eignet.
Zertifizierung?
Was ist das? FSC und PEFC sind das Synonym für nachhaltige Waldbewirtschaftung, die ökologische, ökonomische und soziale Kriterien gleichermaßen berücksichtigt. Doch nicht das Produkt Holz wird zertifiziert, sondern das forstliche Management, inklusive Holztransport bis an den Waldweg. In der „Verarbeitungskette“ des Holzes, vom Wald bis zum fertigen Produkt, stellt jedes einzelne Unternehmen ein wichtiges Kettenglied dar. Deshalb ist es notwendig, dass sich alle Unternehmen, welche mit Holz und Holzprodukten arbeiten beziehungsweise handeln, zertifizieren lassen. Diese Zertifizierung der Produktkette („Chain-of-Custody“) ermöglicht es, den Holzfluss im gesamten Produktionsprozess vom zertifizierten Waldbestand zum holzbe- und -verarbeitenden Betrieb bis hin zum fertigen Produkt nachzuvollziehen. So wird sichergestellt, dass der Holzfluss in der Verarbeitungskette lückenlos zu verfolgen ist.
Zollstock
Der Zollstock wird üblicherweiße »Meterstab« oder auch »Gliedermaßstab« genannt. Der Begriff Zollstock leitet sich dabei aus dem mittelhochdeutschen »zol«, für ein abgeschnittenes Stück Holz, ab. Umgangssprachlich wird der Zollstock auch einfach nur als »Meter« bezeichnet.
Üblicherweise hat der Zollstock im ausgeklappten Zustand eine Gesamtlänge von 2 m (Doppelmeter). Aber auch größere Varianten (3 m) oder kleiner Varianten mit 1 m oder sogar 0,5 m sind erhältlich.
Der Zollstock besteht üblicherweise aus einzelnen Gliedern die am Ende mit dem jeweilig nächsten Glied zusammengenietet sind (Beschlag). Der »Beschlag« kann sowohl innenliegend als auch außenliegend angebracht sein. Durch das zusammennieten der einzelnen Glieder lässt sich der Zollstock auf eine handlich Größe zusammenklappen.