Lexikon
Wissenswertes über Bleistifte
Abschlusskappe
Als Abschlusskappe bezeichnet man eine farbige Kappe am Stiftende. Dazu wird das Stiftende ca. 2 mm tief in ein Tauchbad mit Farbe gehalten.
Bleistift
Die falsche Bezeichnung entstand, als man im Mittelalter das in England gefundene Graphit für Blei gehalten wurde. Die richtige Bezeichnung ist eigentlich "Graphitstift"
Bleistiftmine
Die Mine besteht aus einer Mischung von gemahlenem Graphit und Ton und zugesetzten Bindemitteln. Urspünglich bestand die Mine aus reinem Graphit, der aus Blöcken geschnitten wurde.
DIN EN 71-3
Seit November 2002 liegt die Neufassung der Norm EN 71-3 vor. Diese europäische Norm wurde als DIN EN 71-3 in das Deutsche Normenwerk übernommen. Mittlerweile gibt es die 5. Fassung dieses Norm-Teiles. Man geht davon aus, daß Kinder an Spielzeug lecken und daran herum nagen, so daß bestimmte Mengen an Material in den Magen gelangen können. Die Richtlinie führt Grenzwerte der Bioverfügbarkeit von Giftstoffen in Kinderspielzeug auf, für Antimon, Arsen, Barium, Cadmium, Chrom, Blei, Quecksilber und Selen. Im festgelegten Prüfverfahren wird mit einem künstlichen Magensaft die Auslösung (Migration) bestimmter Elemente aus Spielzeugmaterial simuliert. Bei der Prüfung werden aus den Beschichtungen von Spielwaren die löslichen Stoffe unter Bedingungen extrahiert, die einem Verbleib im Verdauungstrakt nach dem Verschlucken entsprechen. Der Anteil der gelösten und damit bioverfügbaren Elemente wird quantitativ bestimmt, auf 1 kg Spielzeug umgerechnet und mit dem für jedes Element festgelegten Grenzwert verglichen. Die ermittelten Werte wurden so angepasst, daß einerseits die eventuell mögliche Belastung der Kinder durch toxische Elemente auf ein Minimum beschränkt und anderseits die analytische Durchführbarkeit gesichert wird, indem Grenzwerte berücksichtigt werden, die unter gegenwärtigen Produktionsbedingungen erreichbar sind. Anforderungen der DIN EN 71-3 sind erfüllt, wenn die Grenzwerte unterschritten werden.
Dutzend
Mengeneinheit, die auch heute noch in der Bleistiftindustrie gebräuchlich ist: 1 Dutzend = 12 Stück
Farbstiftmine
Die Mine besteht aus Farbpigmenten und aus fein gemahlenem Kaolin. Diese Minen werden nicht gebrannt, sondern in speziellen Öfen getrocknet. Zur Erzielung einer guten Gleitfähigkeit werden die Farbstiftminen in Öl getränkt.
Gleitfähigkeit
Um gute Gleitfähigkeit zu erzielen werden die gebrannten Bleistiftminen mit heißem Öl oder Wachs veredelt.
Graphit
Bei Graphit handelt es sich um einen kristallisierten Kohlenstoff, einem Mineral aus der Orndung der Nichtmetalle. Erste Funde wurden im Mittelalter in der Region Cumberland gemacht. Die Bezeichung stammt von griechischen "graphein", das soviel wie "schreiben" bedeutet. Das englische Wort für Graphit lautet "plumpago" und bedeutet soviel wie "ähnlich dem Blei", was sicher auch zu der falschen Bezeichnung "Bleistift" führte.
Gros
Mengeneinheit, die auch heute noch in der Bleistiftindustrie gebräuchlich ist: 1 Gros = 12 Dutzend = 144 Stück
Härtegrade
Durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse von Graphit und Ton entstehen unterschiedliche Härtegrade. Je höher der Graphitanteil, desto weicher die Mine, je höher der Tonanteil, desto härter die Mine. Einfluss auf die endgültige Härte haben ebenfalls Brennhitze und Brenndauer. Das B steht für black = weich, das H steht für hard = hart und das F für fine = fein (mittlere Schreibstärke). Die Härtegrade reichen von 8B bis B (black) und H bis 8H (hard). Ein HB-Bleistift liegt genau in der Mitte und ist auch das gängiste Zeicheninstrument unter ihnen.
Hülse
Bezeichnet man das Verbindungsteil zwischen Stift und Radiergummi. Es besteht meistens aus Metall. Die gebräuchlichsten Farben sind silber und schwarz.
Hobeln
Der Hobel ist ein Werkzeug zum Bearbeiten von Holz. Die Oberfläche des Holzes wird bearbeitet, indem mit dem Hobeleisen Späne vom Material abgetragen werden. Aus den beiden zusammengepressten Holzbrettchen mit den dazwischen eingeleimten Minen werden die Rohstifte in der endgültigen Form (rund, dreiflächig oder sechseckig) herausgehobelt.
Holz
zur Fertigung von Blei- und Farbstiften wurde früher fast nur Zedernholz verwendet. Heute wird es immer noch für hochwertige Stifte verwendet. Heute kommen meist Linden- oder Ahornholz, aber auch Kiefer zum Einsatz.
Kaolin
Neben Farbpigmenten Grundstoff für die Herstellung von Farbstiftminen.
Kappe
So bezeichnet man den Aufsatz aus Metall am Stiftende. Bei Magnet-Stiften befindet sich der Magnet unter der Kappe, bei schwarzen Stiften ist es nur der metallene Aufsatz. Die Metallkappen gibt es in den Farben sind Silber, Gold, Kupfer, Blau und Grün.
Kleben
Hierbei handelt es sich um ein Fertigungsverfahren bei dem Teile mittels Klebstoff stoffschlüssig werden. Bei der Bleistiftherstellung werden zwischen zwei genutete Holzbrettchen eine eingelegte Mine verleimt.
Kopierstifte
Erfunden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war er ursprünglich zum kopieren gedacht, später diente er vor der Erfindung des Kugelschreibers als einziger dokumentenechter Stift.
Lackieren
Ist der Überzug von Gegenständen mit Lack, einem flüssigen oder pulverförmigen Beschichtungsstoff. Dieser wird durch chemische oder physikalische Vorgänge zu einem durchgehenden, festen Film. Er dient dem Schutz oder um einen bestimmten Farbeffekt zu erzielen.
Lackring
Ist ein zusätzlicher farbiger Akzent in Form eines feinen Farbrings als Abschluss der Tauchkappe.
Nut
Die Nut ist eine längliche Vertiefung oder Rille. Bei der Bleistiftherstellung werden vorgefertige Holzbrettchen mit Nuten versehen, die dem Durchmesser der Minen entsprechen.
Polieren
Polieren ist ein glättendes Bearbeitungsverfahren für verschiedenste Materialien.
Prägung
Bezeichnet ein Verfahren des Druckumformens, bei dem Zeichen in eine Oberfläche eingedrückt werden. Die geschieht mit speziellen Prägemaschinen. Blei- und Farbstifte können einen Aufdruck beispielsweise einen Firmennamen mittels Stempel und farbiger Folie auf dem Stift eingeprägt bekommen.
Preciosa® Kristalle
Ein aus geschliffenem Glas hergestellter Schmuckkristall aus dem Hause Preciosa® in Böhmen. Kristall-Bleistifte besitzen am hinteren Ende geschliffene Kristalle, diese sind in über 21 verschiedenen Kristall-Farben erhältlich.
Radiergummi
Radiergummis bestehen aus speziell hergestelltem Gummi, der zur Entfernung von Strichen mit Bleistift oder Tinte geeignet ist.
Tauchkappe
Als Tauchkappe bezeichnet man eine farbige Kappe am Stiftende. Dazu wird das Stiftende bis zu 2 cm tief in ein Tauchbad mit Farbe gehalten.
Ton
Ton ist ein natürliches Material, welches zusammen mit Graphit einen der Grundstoffe für die Herstellung von Bleistiftminen darstellt.
Verwendung
Der Bleistift eignet sich nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Zeichnen von Bildern. Dabei besticht vor allem die Möglichkeit, sehr feine Linien zu erzeugen, was mit vergleichbaren Materialien wie Pastellkreide und Zeichenkohle nicht möglich ist. Besonders in den für die Romantik typischen Landschaftszeichnungen wurde der Bleistift aufgrund seines feinen Striches häufig eingesetzt. Des Weiteren gibt es Graphitkreide, die aus einer dicken Graphitmine mit einer Folie als Ummantelung besteht, die sich vor allem für das Skizzieren und Einfärben großer Flächen eignet.
Zertifizierung?
Was ist das? PEFC ist das Synonym für nachhaltige Waldbewirtschaftung, die ökologische, ökonomische und soziale Kriterien gleichermaßen berücksichtigt. Doch nicht das Produkt Holz wird zertifiziert, sondern das forstliche Management, inklusive Holztransport bis an den Waldweg. In der „Verarbeitungskette“ des Holzes, vom Wald bis zum fertigen Produkt, stellt jedes einzelne Unternehmen ein wichtiges Kettenglied dar. Deshalb ist es notwendig, dass sich alle Unternehmen, welche mit Holz und Holzprodukten arbeiten beziehungsweise handeln, zertifizieren lassen. Diese Zertifizierung der Produktkette („Chain-of-Custody“) ermöglicht es, den Holzfluss im gesamten Produktionsprozess vom zertifizierten Waldbestand zum holzbe- und -verarbeitenden Betrieb bis hin zum fertigen Produkt nachzuvollziehen. So wird sichergestellt, dass der Holzfluss in der Verarbeitungskette lückenlos zu verfolgen ist.
Zollstock
Der Zollstock wird üblicherweiße »Meterstab« oder auch »Gliedermaßstab« genannt. Der Begriff Zollstock leitet sich dabei aus dem mittelhochdeutschen »zol«, für ein abgeschnittenes Stück Holz, ab. Umgangssprachlich wird der Zollstock auch einfach nur als »Meter« bezeichnet.
Üblicherweise hat der Zollstock im ausgeklappten Zustand eine Gesamtlänge von 2 m (Doppelmeter). Aber auch größere Varianten (3m) oder kleiner Varianten mit 1 m oder sogar 0,5 m sind erhältlich.
Der Zollstock besteht üblicherweise aus einzelnen Gliedern die am Ende mit dem jeweilig nächsten Glied zusammengenietet sind (Beschlag). Der »Beschlag« kann sowohl innenliegend als auch außenliegend angebracht sein. Durch das zusammennieten der einzelnen Glieder lässt sich der Zollstock auf eine handlich Größe zusammenklappen.